Der Wolf als Schlüsselposition

 

Der Wolf lebt zurückgezogen, gilt als sehr scheues, furchtsames Tier. Nur aus Tierparks entlaufene oder aber auch angefütterte Wildtiere können dem Menschen gefährlich werden. Sie müssen ausnahmsweise getötet werden. Alle anderen treten in der Natur bestandsregulierend auf.

 

Vom Wolf sollen in Deutschland jährlich etwa 500 – 600 Schafe gerissen werden. Bei einem Tierhaltungsbestand von ca. 1.600.000 Individuen entspricht es dem extrem geringen Wert von

0,03 % getöteten Tieren! – Betroffene Halter können somit leicht entschädigt werden.

 

Der Wolf als Prädator ernährt sich von Haarwild, kaum exakt ermittelbar ist dieser Bestand.

In Deutschland sollen allein 2.000.000 Rehe vorkommen, wahrscheinlich sind es sehr viel mehr.

 

Zu bedenken ist, dass ihre Überzahl fast alles Sprießende verzehrt oder anknabbert, so dass allgemein ein immenser Flurschaden entsteht. Der NABU Pinneberg hat deswegen in den letzten 10 Jahren mit Renaturierungsmaßnahmen bepflanzte Flächen von insgesamt 1 km Länge und jeweils 6 m Breite gegen Verbiss einzäunen müssen, damit sich die verloren gegangene Vielfalt einheimischer Holzgewächse neu entwickeln kann.

 

Alle Knicks müssen gelegentlich auf den Stock gesetzt werden.Schwarzerle und Hasel können sich wegen ihrer geschmacksbeeinträchtigenden Bitterstoffe ungestört neu entwickeln, fast alle anderen Gehölze gehen nach mehrmaligem Verbiss zugrunde.

 

Gute Bestandsregulierungen des Haarwildes durch den Menschen klappen aus naheliegenden Gründen meistens nicht. Der Wolf kann in natürlicher Weise eingreifen, zudem viele schwer erfassbare Neubürger wie Waschbär und Marderhund stärker bedrängen.

 

Alle Haustiere müssen grundsätzlich geschützt werden. Auch Schäfer müssen sich in einem

Eingliederungsprozess umgewöhnen, indem sie ihre Tiere in eingezäunten Bereichen grasen

lassen. Es ist bedauerlich, dass der Europa weit geschützte Wolf sich bei uns zu sehr zu einem

Feindbild entwickelt hat!

 

Uwe Langrock

NABU Pinneberg