Anregungen für Herbst-Arbeiten im naturnahen Garten

 

Noch blühen in diesen Tagen viele Herbstastern, Chrysanthemen,

Dahlien und einige Nachzügler in unserem Garten. Die Vorbereitung für das nächste

Jahr aber kann beginnen!

 

Sofort können wir Sträucher umpflanzen oder mit spezifischen

Laubgehölzen wie Buddleja, Pfaffenhütchen, Vogelbeere, Holunder und der frühen

Salweide den Raum vervielfältigend gestalten.

 

Ab Oktober lassen sich botanische Frühlingsblüher in ein Beet oder in den Rasen setzen; neben Krokussen und Tulpen erblühen die Winterlinge bereits im Februar, sie sind u.a. lebensnotwendige Nahrungspflanzen für die ersten Insekten.

 

Abgestorbene Baumstämme sollten wir für Spechte stehen und beranken lassen: mit Schlingknöterich, sehr hochrankenden Rosen, Glyzinie oder auch Efeu. Gerade er spendet an späten warmen Novembertagen mittags noch Schwebliegen, Wespen und weiteren Insekten Nahrung.

 

Der klug überlegte Rückschnitt von Gehölzen bewahrt vor dem bodennahen

Auskahlen. Ein hoher Baum als Singwarte für Drosseln sollte sich entwickeln

dürfen. Die heimische Eibe als immergrünes Holzgewächs lässt sich unter Schnitt

zu einem dichten, höheren Busch erziehen, damit sich beste Voraussetzungen für

Nächtigende oder brütende Vögel über das gesamte Jahr ergeben, dazu sorgt winterliches Rotbuchenlaub für Abwechslung.

 

Die einigermaßen winterharte Kräutervielfalt von Rosmarin, Schnittlauch, Pfefferminz, Salbei, Lorbeer, Thymian u.v.a.m. lässt sich gut in tieferen Holzkästen ziehen, sie sollten während Kälteperioden frostfrei gestellt werden. Im nächsten Jahr

entfalten nicht abgeerntete Sprosse über viele Wochen Blühtriebe für mancherlei Gliederfüßer.

 

Kleine spiralig angelegte steinerne Erdhaufen lassen sich jetzt schon bauen und mit Steingarten-pflanzen verschönern. Hier fühlen sich Erdhummeln zu Hause, Eidechsen siedeln sich im steinig wärmeren Bereich an. Ein gut platzierter Tümpel sorgt für reichhaltiges amphibisches Leben.

 

So schaffen wir allgemein Lebensraum für viele Insekten, vor allem auch für Schmetterlinge. Sie alle sind bedeutsame Nahrungsgrundlage für die Vogelwelt. Liegt diese Basisnahrung im Garten aus-reichend vor, können wir an Behausungen für die Vögel denken, wie z.B. an Bruthöhlen für Meise und Star, aber auch an besonders konzipierte Fledermauskästen. Sie alle lassen sich am Haus oder an geeignetem Geäst gut installieren. Gern beantworten wir Ihnen weitere Fragen.

 

Uwe Langrock

NABU

Pinneberg