01.05.2024 - Kleintiere und Blüten nahe am Boden – Ein Bericht von Hans Rutar

Anfang Mai lud der NABU Pinneberg zu einem Naturerlebnistag für Familien ein. Für den Nachmittag konnten wir eine sandige Fläche besuchen, die der NABU seit einigen Jahren betreut. Ehemals eine Kiesgrube, die später mit Bodenaushub aufgefüllt wurde und jetzt weitgehend der natürlichen Entwicklung überlassen wird. Einzig die höher aufwachsenden Bäume werden von Zeit zu Zeit entfernt, so dass die Fläche licht und offen bleibt.

 

Wieviele Vögel singen?

 

Bis die letzten Teilnehmer eintreffen stellten wir uns hin, schlossen die Augen und öffneten die Ohren. Aufgabe war, die Vogelstimmen zu zählen. Wir hörten an die zwanzig singende Vögel, mindestens sieben verschiedene Arten.

 

Wer besucht die Blüten?

 

Die sonnigen Ränder der wenig befahrenen Straße boten sich an, Blütenbesucher zu suchen. Wenn zwanzig Leute suchen gehen, dann bekommt man eindrucksvoll die biologischen Vielfalt zu sehen. Schonend in transparente Plastikgefäße gesammelt konnten die Tiere von Betrachter zu Betrachter gereicht werden.

Größenkönig war der Maikäfer – passend zum ersten Maitag, Winzling waren die grünen Blattläuse, zu deren Betrachtung eine der mitgebrachten Lupen hilfreich war. Honigbiene und mehrere Wildbienen waren dabei, etliche Käfer und einige blütenbesuchende Fliegen.

 

Wer Krabbelt auf 4 Quadratmetern?

 

Mit dem Zollstock ausgemessen: Wer lässt sich auf diesen vier Quadratmetern blicken. Schnecken, Käfer, Blattläuse, Ameisen, ein Schmetterling fliegt über die Fläche, Spinnen haben Netze gebaut. Ein Teilnehmer entdeckt, dass dutzende sehr kleine Objekte in der Luft über der Fläche unterwegs sind. Einiges könnten Flugsamen vom Löwenzahn oder von der Weide sein, andere waren offenbar aktiv fliegende Insekten. Zu erkennen waren diese Tiere aber nur vor dem Hintergrund des dunklen Knicks.

Nach den beweglichen Tieren kamen die Pflanzen zu ihrem Recht: Auch hier wurde das Dutzend verschiedene Arten voll gemacht. Zwei Sorten Diesteln, Gräser, Moos, ein Eichenblatt aus dem Vorjahr, bläuliche Blüten des Gundermanns, der trockene Stengel des Wiesenkerbels aus dem vorigen Jahr – in dessen Hohlraum konnten wir einen langgestreckten Gesellen finden. Ca. 2 mm im Durchmesser, ca. 2 cm lang, runder Körperquerschnitt und sehr viele Beine. Später nach dem Foto haben wir ihn für einen Vertreter der Schnurfüßler gehalten, ein Mitglied der Gruppe der „Doppelfüßler“ bzw. der Tausendfüßler.

 

Wer lebt im Wasser?

 

Am anderen Ende der NABU-Fläche wurde ein Erdhügel aufgeschüttet. Auf dessen Krone wachsen die Blätter der Pestwurz, die Blüten sind längst vergangen. Der Huflattich zeigte sowohl noch letzte gelbe Blüten als auch Stängel, die bereits die weißen flugfähigen Samen trugen.

Zu Füßen des Erdhügels – Schwalbenburg genannt – gibt es eine wasserführende Mulde. Dieser Miniteich wird im Sommer austrocknen. Deshalb ist er als Laichgewässer für Frösche oder Kröten ungeeignet, es waren keine Kaulquappen zu erwarten. Dennoch beherbergt ein solches Kleingewässer eine Fülle von Kleinlebewesen von der Größe ab 1 mm. Wir retten einen Rüsselkäfer, der ins Wasser gefallen war, und finden kleine schwarze Schwimmkäfer, die ins Wasser gehören.

 

 

 

 

 


Winter-Exkursion „zu den Singschwänen, Sägern, Schellenten und Seeadlern“

 

Bei tiefstem Winter mit dichtem Schneetreiben und glatten Straßen

 

hat der NABU Pinneberg dennoch am 11.02.2018 die geplante Exkursion zu den

 

Wintergästen am Dassower See, Lübecker Breitling, Schlutuper Wiek

 

und Priwall durchgeführt. Und dieser „Mut“ wurde dann auch reichlich

 

belohnt, denn es ließen sich

 

ca. 170 Singschwäne

 

ca.   20 Gänsesäger

 

ca.   35 Zwergsäger

 

ca.   30 Schellenten und

 

         1 Seeadler

 

         1 Eisvogel

 

sehr ausgiebig in günstiger Entfernung beobachten! Und hinzu kamen noch

 

an die 550 Saatgänse, 350 Bergenten, 800 Reiherenten, 8 Zwergtaucher,

 

7 Kraniche, einige Graugänse und Silberreiher.

 

Mit solchen Erlebnissen macht der Winter große Freude, auch wenn wir bis

 

zum Abend reichlich durchgefroren waren.